Psalms 141

Text: Psalm 141,1-10 Der 141. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Psalm Davids. Dem Inhalt nach schickt er sich wohl zu dem vorigen, denn er geht hauptsächlich dahin, Davids Sinn zu bezeugen: wie gern er von den Gottlosen geschieden sein möchte, und wie ihm hingegen die Gemeinschaft mit den Frommen so lieb sei. Man kann ihn einteilen in einen Eingang, darin David überhaupt um gnädige Erhörung seines Gebets anhält, V.1-2. In eine Abhandlung, darin wechselsweise die Bitten selbst und dann auch ihre gesegneten Wirkungen vorkommen, V.3-10. Nirgend ist die Zunge schwerer zu bezähmen als beim Leiden unter Anderer Händen, darum ist die Bewahrung GOttes darunter so nötig. Nirgends ist es nötiger, sich an die Gemeinschaft der Gerechten anzuschließen, als wo man von den Gottlosen viel Nachstellung zu besorgen hat. Die Gerechten aber sollen nicht untereinander heucheln und zu Gefallen reden, oder einander zum unlittigen Wesen auftreiben, sondern einander in der Geduld und im Gebet stärken. Dabei ist oft dem alten Adam etwas ein Schlag, was dem neuen Menschen ein Balsam ist. Der sel. Franke schreibt irgendwo : ,,Die brüderliche Bestrafung tut wohl dem alten Adam weh, aber ich mache es mit meinen Bekannten vorher aus, daß, wenn sie auch einige Veränderung und Unwillen bei solcher Bestrafung an mir wahrnehmen sollten, so sollen sie sich daran nicht kehren; wenn sich der neue Mensch besinnen und durchkämpfen werde, der werde ihnen tausendmal Dank wissen, wie eine christliche Person einmal gesagt: Sie möchte den Ort küssen, wo Der gestanden, der ihr ihre Fehler entdeckt habe."
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